In der Fußball-Bundesliga läuft es für den FC Schalke wieder. Nach der Winterpause ist die Mannschaft von Trainer Thomas Reis noch ungeschlagen. Der Klassenerhalt ist wieder mehr als eine vage Hoffnung.
Doch selbst wenn es nicht reichen sollte, hat sich der Klub in den letzten Jahren so verändert, dass auch ein Abstieg zu verkraften wäre. Am Mittwoch hat der Verein seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorgestellt. Es gab erneut ein dickes Minus, gleichzeitig aber die Hoffnung, dass man ab dem Jahr 2023 wieder im Plus landen wird - egal in welcher Liga.
„Bereits für das Geschäftsjahr 2023 prognostizieren wir einen Gewinn, und das unabhängig von der Ligazugehörigkeit“, verkündet Christina Rühl-Hamers, Mitglied des Vorstands und zuständig für den Bereich Finanzen.
Rühl-Hamers erklärte zudem, dass Spielerverkäufe nicht nötig seien, um das Ziel zu erreichen: "Wir haben es nach fast drei Jahren intensiver Arbeit geschafft, wieder ein stabileres finanzielles Fundament zu legen, von dem aus wir nun die nächsten Schritte gehen können. Das ist eine großartige Leistung des gesamten Vereins.“
Für das Geschäftsjahr 2023 erwarte man einen Gewinn in Millionenhöhe, wenn alles perfekt läuft, sogar im zweistelligen Millionenbereich. Rühl-Hamers: „Der Weg, den wir bereits Ende 2020 eingeschlagen haben, zahlt sich nun aus. Wir werden in beiden Szenarien dazu in der Lage sein, weiter Verbindlichkeiten abzubauen. Das bedeutet nicht, dass plötzlich große Sprünge möglich sind, wir schauen dennoch optimistisch in die Zukunft, eine finanzielle Trendwende ist klar erkennbar."
Der sportliche Erfolg ist und bleibt der zentrale Hebel für all unsere finanziellen Vorhaben
Christina Rühl-Hamers
Zu den Zahlen: Im Geschäftsjahr 2022 verzeichnete der FC Schalke bei einem Umsatz von 157 Millionen Euro einen konzernweiten Verlust in Höhe von 19,4 Millionen Euro.
Gleichzeitig konnten die Gesamtverbindlichkeiten von rund 183,5 Millionen Euro auf 180,0 Millionen Euro reduziert werden. Die Finanzverbindlichkeiten lagen mit 141,5 Millionen Euro nur leicht über dem Vorjahresniveau (140,6 Millionen Euro). Zurückzuführen ist dies im Wesentlichen auf die erfolgreichen Vollplatzierungen der Anleihen 2021/2026 und 2022/2027, die den Abschluss der Refinanzierung der Anleiheverbindlichkeiten darstellen.
Obwohl Schalke auch einen Abstieg verkraften könnte, gelte die ganze Konzentration dem Klassenerhalt, denn klar ist auch, in der Bundesliga kann eine Gesundung viel schneller erreicht werden. Rühl-Hamers: "Der sportliche Erfolg ist und bleibt der zentrale Hebel für all unsere finanziellen Vorhaben. In den zurückliegenden drei Geschäftsjahren, die von der Corona-Pandemie und dem Abstieg geprägt waren, haben wir sehr gute Lösungen gefunden und langfristig wirksame Entscheidungen getroffen. Das werden wir auch weiterhin tun. Wir sind auch auf den Fall 2. Liga bestmöglich vorbereitet und fühlen uns gut gerüstet.”
Obwohl das negative Eigenkapital 109,8 Millionen Euro beträgt, der einzige Punkt, der im Lizenzierungsverfahren eine Auflage nach sich ziehen könnte.